Wo einst die Einsamkeit gefeiert wurde

Die Sophienruhe

Nach 75 Jahren hat die Ermitage wieder ihre Sophienruhe

Gartengebäude, wie Lauben und Aussichtskabinette waren im 18. Jahrhundert wichtige architektonische Elemente, die erst einen Landschaftsgarten zu einem Gesamtkunstwerk machten. Die Schönheit und Harmonie einer Gartenbaute war von zentraler Bedeutung. Lauben wurden so angelegt, dass sie dem Spaziergänger die freie Sicht auf den Garten und die umgebende Landschaft eröffnete. Die gedeckten Sitzgelegenheiten schützten nicht nur vor Wind, Regen und Sonne, sondern dienten zur Verschönerung des Gartens. Die 1812 erstellte Sophienruhe «Hütte der Einsamkeit» als Element der Gartengestaltung war ein Ort des Ausruhens und des Rückzugs und eröffnete dem Besucher einen wunderbaren Blick auf den gegenüberliegenden Burghügel Birseck.

Das kleine Bauwerk stand bis 1947 beim Weg hinter dem mittleren Weiher und hatte der damaligen Mode folgend die Form eines klassizistischen Tempels.

Die neue Sophienruhe

Da kaum Dokumente und Überlieferungen der historischen Sophienruhe vorhanden sind, ist die neue Sophienruhe eine nach historischen Bildern inspirierte Neukonstruktion.

Das Gartengebäude übernimmt wiederum die Funktion als Aussichts- und Rückzugsort und lädt zum Ausruhen und Verweilen ein.

Die neue Sophienruhe ist an gleicher Stelle, am Südufer des mittleren Weihers, verortet.

Die einfache Holzbaute mit Bohlen als Stützen, einem räumlichen Fachwerk als Dachstuhl und Holzschindeln als Eindeckung, bildet den geschützten Rückzugsort. Wie beim ‘Temple rustique‘ führt der Weg unverändert durch die Sophienruhe hindurch. An die Waldböschung anlehnend, lädt die Steinbank mit der Inschrift von Barbara Groher «Im Schweigen hören, was die innere Stimme sagt» zum Ausruhen und Verweilen ein.

Das Projekt wurde von Flubacher Nyfeler Architekten ehrenamtlich und im Dialog mit der Stiftung "Ermitage Arlesheim und Schloss Birseck" und der Denkmalpflege Baselland entwickelt.